
Die Entstehung der Perle
Um die Entstehung der Perle ranken sich schönste Mythen und sicher haben Sie bereits von der weit verbreiteten Mär gehört, ein Sandkorn setze in freier Wildbahn den Entstehungsprozess einer Perle in Gang. In Wirklichkeit geht es weit weniger mysteriös zu: Auf dem Weg in die Muschel sorgen meist Parasiten dafür, dass einige Zellen des perlmuttproduzierenden Mantelgewebes einer Auster dorthin gelangen, wo sie eigentlich fehl am Platz sind: in ihr Inneres. Dort angekommen, sondern diese Zellen stetig weiter die schillernde Substanz ab. Schicht um Schicht entsteht daraus ein kleiner Kern, der konstant mit Perlmutt überzogen wird.
Über Monate und Jahre hinwegwachsen so in der Abgeschiedenheit des Süß- oder Salzwassers Schönheiten heran.
Eine hundertjährige Erfindung
Weil in der Natur dieser Prozess höchst selten passiert – bei gerade mal einer aus 15.000 Muscheln – entwickelte der Japaner Kokichi Mikimoto Ende des 19. Jahrhunderts ein Verfahren, bei dem das Heranwachsen einer Perle nicht länger dem Zufall überlassen wird. 1920 stellte er es während der Weltausstellung in Paris erstmals einer breiten Öffentlichkeit vor. Seither sind Zuchtperlen das Resultat intensiven Zusammenwirkens von Mensch und Natur: Zunächst wird ein Stück des Mantelgewebes einer Spendermuschel in eine Zuchtmuschel hineingepflanzt. Daraus bildet sich ein Säckchen, das bei einer zweiten Befüllung mit einem kleinen Kern bestückt werden kann.

